Die Steine, die Erbsen und der Sand – eine Parabel über die lebenswichtigen Prioritäten

Familie, Mama, Kind, SeifenblasenEin Philosophieprofessor begann eine Vorlesung mit einem kleinen Experiment. Die Studenten beobachteten sehr aufmerksam, wie er aus seinem Schrank ein großes Dreiliterglas mit einem breiten Flaschenhals holte. Dann nahm er aus einem anderen Schrank eine Schachtel und begann, die darin enthaltenen großen Steine wie Tennisspielbälle in das Glas zu schichten, bis das Glas voll war. Danach fragte er seine Studenten:


„Ist das Glas jetzt voll?“


Die Zuhörer waren über die Handlungsweise des Professors ein wenig erstaunt und antworteten nicht sofort.  Doch auf einmal hob jemand aus dem Hörsaal die Hand rief:


„Ja, das Glas ist voll!“


Darauf nahm der Professor einen Beutel mit Erbsen. Er schüttete sie langsam in das Glas und man konnte hören, wie die Erbsen vorbei an den Steinen kullerten und schließlich das Glas bis ganz zum oberen Rand füllten. Er rüttelte das Glas noch ein wenig und schüttete die letzten Erbsen hinein, bis alle Zwischenräume zwischen den Steinen ausgefüllt waren.


Dann fragte er seine Studenten erneut, ob das Glas jetzt voll sei. Sie bejahten seine Frage und lachten.


Der Professor lächelte geheimnisvoll, nahm daraufhin einen Beutel mit Sand und schüttete ihn ebenfalls in das Glas. Natürlich füllte der Sand nun die letzten Zwischenräume im Glas aus. Die Studenten waren sicher, dass das Glas jetzt vollends gefüllt war, denn es gab nichts mehr, was Platz im Glas hätte.


Danach nahm der Professor schweigend eine Flasche, die mit Wasser gefüllt war und schaute die Studenten vielsagend an. Zur Überraschung aller goss er nun behutsam das ganze Wasser in das scheinbar volle Glas.

Die Studenten lächelten und der Professor begann, den Sinn des Experimentes zu erklären.


„Dieses Glas ist wie Ihr Leben und nur von Ihnen hängt ab, womit Sie ihr Leben füllen.“


„Die Steine sind die wichtigsten Dinge im Leben jedes Menschen. Das sind allgemeinen, die menschlichen Werte: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, Ihr Glauben und Ihre Entwicklung. Also Dinge, die selbst wenn alles andere wegfiele und nur diese übrig blieben, ihr Leben noch immer ausfüllen würden.“


„Und was bedeuten dann die Erbsen und der Sand?“  fragte eine Studentin.


„Die Erbsen sind Dinge, die für Sie persönlich wichtig sind. Es kann Ihr Job, Ihr Hobby, Ihr Haus oder Ihr Auto sein. Und der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge in Ihrem Leben. Das sind zum Beispiel das Fernsehen, das Internet, die sozialen Netzwerke, Computerspiele, der Haushalt und alle anderen Tätigkeiten im Haushalt.  Wenn Sie den Sand zuerst in das Glas füllen würden, dann bleibt kein Raum mehr für die Erbsen oder für die Steine.“


„So ist es auch in Ihrem Leben: Wenn Sie all ihre Energie für die kleinen Dinge in ihrem Leben aufwenden würden, dann bleibt für die großen nichts mehr übrig. Also achten Sie daher auf die wichtigen Dinge in Ihrem Leben, nehmen Sie sich Zeit für die Befindlichkeiten, die Ihnen am meisten am Herzen liegen.“


 „Achten Sie zuerst auf die großen Steine, die sind es, die wirklich zählen. Macht Euch bewusst, wie wichtig diese großen Steine in Eurem Leben sind! Wenn man sie nicht zuallererst in sein Leben einbringt, dann läuft man Gefahr, unglücklich und unzufrieden zu sein.


Wenn man den unbedeutenden und kleinen Dingen im Leben (also Erbsen oder gar Sand) den Vorrang gibt, füllt man sein Leben mit Nichtigkeiten. So wird uns schnell die kostbare Zeit fehlen, sich den wirklich wichtigen Dingen in unserem Leben zu widmen. Spielen Sie mit Ihren Kindern, widmen Sie sich Ihrem Ehemann oder Ihrer Ehefrau, sorgen Sie für die eigene Gesundheit, besuchen Sie Ihre Eltern oder treffen Sie sich mit Ihren Freunden.“


„Man muss die eigenen Prioritäten kennen, um zu verstehen, was für Sie die Steine, die Erbsen und der Sand bedeuten. Füllen Sie das Glas ihres Lebens also richtig aus!“

Nach der dieser langen Erklärung schwieg der Professor bedeutsam und eine Studentin fragte darauf neugierig:


„Und was bedeutet das Wasser?“


Darauf erwiderte der Professor: „Ich habe darauf gewartet, dass mich jemand nach dem Wasser fragt.“


Das Wasser verkörpert die Beschäftigung mit unwichtigen Dingen und auch die Faulheit, die in unserem Leben immer einen Platz haben werden, sogar wenn wir sehr beschäftigt sind!


Im Hörsaal brandete großer Beifall.